„Jephtha“ ist Händels letztes Oratorium. Wegen seiner zunehmenden Erblindung im Jahr 1751 musste Händel die Komposition mehrfach unterbrechen. Die Erstaufführung im Covent Garden Theater im Februar 1752 war dann auch die letzte von ihm geleitete Aufführung eines Werkes vor seiner vollständigen Erblindung.

Mit „Jephtha“ gelingt Händel die Verschmelzung von biblischem Stoff und dem Geist der antiken Tragödie in perfekter Weise. Mit großer Intensität und dramatischer Ausdruckskraft beleuchtet er besonders die Schicksale von Jephtha und Iphis und zeichnet dabei schlüssige und differenzierte Charaktere. Eine zentrale Bedeutung kommt dem Chor „How Dark Oh Lord are Thy Decrees“ am Ende des zweiten Teils zu, der als dramatischer Höhepunkt des Oratoriums gilt.

Der Klavierauszug basiert auf dem Band der „Hallischen Händel-Ausgabe“(BA 4014), die erstmals den vollständigen kritischen Notentext des Oratoriums bietet.