Händels Oratorium „L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato“ basiert auf zwei Gedichten von John Milton aus dem Jahr 1623. In ihrem Zentrum stehen der Frohsinn, der sich in der Freude am anbrechenden Tag, an der Jagd, an der Natur mit Bauern und Hirten und an den lebendigen Städten äußert, sowie die Melancholie, die sich in der Kühle des Waldes und der Nacht, im Gesang der Nachtigall oder in der Betrachtung der Sterne heimisch fühlt. Händels Librettist Charles Jennes stellt diese beiden Pole gegenüber und fügt einen dritten Affektenträger – il Moderato – hinzu, der das Glück in der Mäßigung der beiden Extreme erblickt. Im Gegensatz zu Händels vorausgegangenen Oratorien „Saul“ und „Israel in Egypt“, die das Dramatische und Epische in den Vordergrund stellen, widmet sich der Komponist in diesem Oratorium lyrischer Darstellung und bietet musikalisch verarbeiteten Naturklängen breiten Raum.

Der Klavierauszug von Andreas Köhs folgt dem Urtext der Hallischen Händel-Ausgabe.