Händel schloss die Komposition seiner Oper „Ottone“ im August 1722 ab, die Uraufführung fand aber erst im Januar 1723 am Haymarket-Theater in London statt: Der Komponist wartete so lange auf das Eintreffen der berühmten Sopranistin Francesca Cuzzoni, die er für die Rolle der Teofane vorgesehen hatte. Aber nicht nur der hochkarätigen Besetzung, sondern auch der formalen und musikalischen Gestaltung der Oper wegen war Ottone von Beginn an sehr erfolgreich und erlebte zahlreiche Wiederaufnahmen bis 1733.

Stilistisch ist Ottone ganz der neapolitanischen Operntradition mit affektgeladenen Arien als Hauptträgern des Ausdrucks verpflichtet, während die Handlung in den Secco-Rezitativen fortgesponnen wird. Durch die Wahl der Arien und Tonarten wird das dramatische Geschehen ausgedeutet und verstärkt.

Der Klavierauszug basiert auf der „Hallischen Händel-Ausgabe“ (BA 4077), die erstmals den vollständigen kritischen Notentext der Oper bietet.