„Ariodante“ war das erste Werk, das Händel für das damalige „Theatre Royal“ in Covent Garden komponierte, nachdem sein Vertrag mit dem King’s Theatre am Haymarket Mitte 1734 ausgelaufen war. Durch die Kombination von exzellenter und fesselnder Musik mit einer erstklassigen Handlung ragt „Ariodante“ aus Händels Opernschaffen heraus. Es gibt wahrscheinlich keine andere Händel-Oper, die eine solche Fülle markanter und eingängiger Arien enthält, wie es sie allein schon im ersten Akt von „Ariodante“ gibt. Die drei umfangreichen für den Kastraten Carestini komponierten Arien zählen zu den großen Bravourstücken. Die Handlung geht auf ein Ereignis in Ariostos Epos „Orlando furioso“ (1516) zurück. Die zentrale Begebenheit des Dramas – der Trick mit dem Herzog Polinesso seinen Feldherrn Ariodante davon überzeugt, dass Ginevra untreu ist – wurde schon von Shakespeare in „Much a do about nothing“ verarbeitet.

Der Klavierauszug basiert auf dem 2007 von Donald Burrows herausgegebenen „Urtext der Hallischen Händel-Ausgabe“ (Band II/32).