Wie viele Libretti von Pietro Metastasio wurde auch „Ezio“ immer wieder vertont – neben Händel auch von Nicola Porpora 1728 und Christoph Willibald Gluck im Jahr 1750. Da die historischen Geschehnisse aus der Spätantike um den weströmischen Heermeister Aëtius, der die Hunnen unter Attila auf den katalaunischen Feldern besiegt hatte, im 18. Jahrhundert weitestgehend in Vergessenheit geraten waren, bilden sie nur die Folie für hochdramatischen „Sex and Crime“ auf der Opernbühne. Im Gegensatz zum römischen Vorbild bleibt „Ezio“ beim lieto fine am Leben, wovon sich das geneigte Publikum am 15. Januar 1732 in London das erste Mal überzeugen konnte. Allerdings kam es trotzdem zu Händels Lebzeiten nur zu fünf Aufführungen des Werks, dessen Ouvertüre Händel seiner unvollendet gebliebenen Oper „Titus l’Empereur“ entnahm.
Der neue Klavierauszug basiert auf Band II/26 der „Hallischen Händel-Ausgabe“.