Die Frühfassungen einzelner Sätze aus der später so genannten „h-Moll-Messe“, die „Kyrie-Gloria-Messe“ von 1733, die erst vor wenigen Jahren in Gotha aufgefundene frühe G-Dur-Fassung des „Credo“ und das „Sanctus“ von 1724 bieten interessante Einblicke in die Vorgeschichte des großen Werkes. Unterscheidet sich zum Beispiel der kurze „Credo“-Ruf schon durch seine Tonart von der späteren Fassung, so konzipierte Bach das „Sanctus“ zuerst für drei Soprane, Alt, Tenor und Bass. Auch die „Kyrie-Gloria-Messe“ eröffnet eine eigenständige und in vielen klanglichen Einzelheiten reizvolle Variante zu den entsprechenden Sätzen der bekannten Großfassung. Der zugehörige Band II/1a aus der „Neuen Bach-Ausgabe“, der als Dirigierpartitur verwendet werden kann, ist bereits 2005 erschienen.