„Ezio“ basiert auf einem Libretto von Pietro Metastasio, das zunächst von Nicola Porpora (1728), dann – unter vielen anderen – von Georg Friedrich Händel (1732) und 1750 von Christoph Willibald Gluck vertont wurde. Die Wiener Fassung, die am 26. Dezember 1763 am Wiener Burgtheater erstaufgeführt wurde, ist eine völlige Neubearbeitung der originalen Prager Fassung von 1750. Die Wiederbelebung der italienischen Oper und der Umbruch, den die sogenannte Opern-Reform mit sich brachte, machen die Neufassung zu einem echten Reformwerk. Dabei bietet die Wiener Fassung eine Konzentration des Stoffes und gleicht dramaturgische Schwächen der Erstfassung aus. Die Charakterisierung der einzelnen Rollen wird dadurch eindeutiger und gewinnt an Prägnanz. Die Haupthandlung – die Intrige Massimos und der daraus resultierende Sturz Ezios vom gefeierten Helden zum geächteten Verräter sowie die Liebesbeziehung zwischen Ezio und Fulvia – rückt mehr in den Mittelpunkt.

Der Klavierauszug basiert auf der 1992 von Gabriele Buschmeier im Rahmen der Ausgabe „Christoph Willibald Gluck, Sämtliche Werke“ (III/24) vorgelegten Edition der Wiener Fassung des „Ezio“.