Als Telemann 1725/26 in Hamburg den „Harmonischen Gottesdienst“, seinen ersten gedruckten Kantatenjahrgang, herausgab, war er bereits einer der bedeutendsten Kantatenkomponisten seiner Zeit. Die 72 Solokantaten waren und sind wegen ihrer Kürze und der Einfachheit ihrer Besetzung sehr beliebt.

Die neuen Ausgaben BA 5891 bis BA 5896 gliedern den Kantatenjahrgang in Kantaten für mittlere und hohe Stimme und verteilen den Werkbestand auf jeweils drei Einzelbände, denen die Stimme für das Soloinstrument und die Basso-continuo-Stimme beigelegt werden. Die Kantaten erscheinen in ihrer Abfolge im Kirchenjahr, beginnend mit dem Weihnachtsfestkreis, gefolgt vom Osterfestkreis und der Trinitatiszeit. Praktisch denkend hat Telemann den Tonumfang der Singstimmen so angelegt, dass die Kantaten für mittlere Stimme auch „für einen ordentlichen Alt oder Bass gerecht sein dürften“. Auch das Soloinstrument richtete Telemann so ein, dass es mit Violine, Oboe, Blockflöte oder Querflöte besetzt werden kann.