Im Jahr 1648 veröffentlichte Heinrich Schütz eine Sammlung von 29 Motetten zu fünf bis sieben Stimmen unter dem Titel „Geistliche Chor-Music“. Dabei bezieht sich die Verwendung des Begriffes „Chor“ nicht allein auf ein (größer besetztes) Vokalensemble, sondern auch auf eine Gruppe von Musizierenden, vokal und instrumental. Wie Schütz in seinem Vorwort zur Sammlung beschreibt, können alle Stimmen der Motetten vokal und/oder instrumental aufgeführt werden.

Diese Praxis der Schütz-Zeit nimmt die vorliegende praktische Ausgabe auf. Sie enthält die zwölf fünfstimmigen Motetten in originaler Tonhöhe und mit unterlegtem Basso continuo. Darüber hinaus können textierte Instrumentalstimmen für Streich- und Blasinstrumente erworben werden, die den Chorsatz colla parte ergänzen können. Um Klangfarben in unterschiedlichen Transpositionen der verschiedenen Instrumente zu ermöglichen, sind diese Stimmen separat erhältlich.

Das ausführliche Vorwort von Manfred Cordes zur Aufführungspraxis macht einen erheblichen Mehrwert dieser Neuausgabe aus.


Manfred Cordes
ist Spezialist für die Musik des 16. und frühen 17. Jahrhunderts. Er arbeitet als Professor für Musiktheorie, Kontrapunkt und Ensemble und ist zugleich Rektor der Hochschule für Künste Bremen. Als Leiter des Ensembles „Weser-Renaissance Bremen“ geht er einer internationalen Konzerttätigkeit nach.