Die verwickelte Entstehungsgeschichte der „Glagolitischen Messe“ für Soli, Chor und Orchester stellte den Herausgeber vor nicht geringe Probleme: Obwohl der Komponist offenbar schon 1920 mit ihrer Skizze begann, kam es erst 1926 zu einem intensiven Kompositionsprozess.
Die Partitur der Messe erschien dann erst 1929, also nach dem Tode des Komponisten.

Die großen Unterschiede zwischen der Fassung vor der ersten Aufführung (5.12.1927) und der endgültigen Druckvorlage veranlassten Jirí Zahrádka, zwei Partituren vorzulegen: eine in der Fassung letzter Hand und eine Fassung „September 1927“, die in zwei Bänden im Rahmen der Kritischen Gesamtausgabe Leos Janáceks erschienen (B/5-I, BA 6862 und B/5-II, BA 6863).

Die spätere Überarbeitung (B/5-I) ist die wesentliche und für Aufführungen gültige Fassung. Sie ist instrumental reicher, in der Einstudierung einfacher und an einigen wichtigen Passagen gerafft.