In der Beschäftigung mit alter Musik ist das Bemühen um eine Interpretation, die den Kriterien „historischer Aufführungspraxis“ Rechnung trägt, in den letzten Jahren zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Dies hat Auswirkungen nicht nur auf Instrument und Spieltechnik der Solisten, sondern berührt auch das „musikalische Fundament“ die Begleitung.

Jesper Bøje Christensen , Dozent an der Schola Cantorum in Basel, zeigt in seiner Generalbassschule den Weg zu einer stilgerechten, selber geschriebenen oder spontan improvisierten Aussetzung auf ganz besondere Weise: In verschiedenen Generalbasslehren des frühen 18. Jahrhunderts – Dandrieu , St. Lambert, Heinrichen, Telemann u. a. – finden sich klar gegliederte und logisch aufgebaute, praxisnahe Hinweise zum Generalbassspiel, die er zusammenstellt, durch ausgeführte Beispiele ergänzt und kommentiert. So zeigt Christensens Generalbassschule nicht nur, wie damals musiziert wurde, sondern macht einen für Spieler entscheidenden weiteren Schritt: Christensen fasst auf nachvollziehbare Weise zusammen, wie das Generalbassspiel gelehrt und gelernt wurde, und schafft damit Modelle für die heutige Praxis.