Die große Verehrung, die Max Reger (1873–1916) dem dreizehn Jahre älteren Hugo Wolf (1860–1903) entgegenbrachte, manifestiert sich in einer größeren Anzahl zwischen 1898 und 1914 bearbeiteter Werke . Große Teile seines nicht langen Künstlerlebens beschäftigte sich Reger also aus- und umdeutend mit Wolfs kompositorischem Schaffen.

Die praktische Urtextedition enthält zehn Lieder mit geistlich geprägten Texten aus dem Spanischen Liederbuch und vier Lieder nach Gedichten von Eduard Mörike in einer Bearbeitung von Max Reger. Seine Technik der Bearbeitung zeichnet sich durch einen äußerst sensiblen Umgang mit den Vorlagen aus. Aus originärer Kammermusik geistlichen Gehalts wird Kirchenmusik, die in Gottesdienst und kirchlichem Konzert ihren Platz finden kann.

Kein Geringerer als der Thomaskantor Karl Straube rezensierte die für die Orgel bearbeiteten Lieder aus dem Spanischen Liederbuch für die Zeitschrift „Die Musik“.

Die 1908 erschienene Edition enthält jedoch eine Vielzahl von Fehlern, so dass die hier vorliegende, gründlich korrigierte, kritische Neuedition unumgänglich war.