Die dreibändige kritisch-praktische Edition bietet eine repräsentative Auswahl der Orgelmusik baltischer Komponisten bis in die Gegenwart. Jeder Band der zweisprachigen Edition (dt./engl.) ist chronologisch geordnet und enthält einen Kritischen Bericht mit Quellennachweisen und Angaben zur Editionstechnik. Das Vorwort gibt einen ausführlichen historischen Abriss und aufführungspraktische Hinweise wie Registriervorschläge des Herausgebers.

Kurzbiographien der einzelnen Komponisten runden den Textteil ab. Nach Lettland wird nun Estland, der nördlichste der drei baltischen Staaten, vorgestellt: Bereits im 16. Jahrhundert konnte dort die kirchliche Orgeltradition Fuß fassen, indem deutsche protestantische Choräle Eingang in der Kirche fanden und prägend blieben. Ein weiterer Einfluss ging von der für die Musikgeschichte Estlands bedeutsamen Volksmusik aus, die in entsprechenden Bearbeitungen für Orgel ihren Niederschlag fand. Ein Ende des 19. Jahrhunderts einsetzender orgelmusikalischer Schaffensprozess schließlich weist viele Werke für Orgel und Ensemble auf. Inspirierend wirkte zunächst vor allem die Musik Johann Sebastian Bachs, die den Stil der baltischen Orgelmusik nachhaltig beeinflusste.

Die Ausgabe enthält u. a. Werke von Rudolf Tobias (1873–1918), Artur Kapp (1878–1952), Mikhel Lüdig (1880–1958), Peeter Süda (1883-1920), Alfred Karindi (1901–1969) und Edgar Arro (1911–1978).