Das Flötenkonzert in g-Moll, HWV 287, liegt hier in einer Erstausgabe vor. Obwohl das Werk seit 1971 als Oboenkonzert im Band IV/12 der Hallischen Händel-Ausgabe bereits zugänglich ist, wurde es doch aufgrund fehlender zeitgenössischer Quellen stets als zweifelhaft angesehen. Man glaubte, das Konzert sei von einem Laienmusiker geschrieben, der sich des Materials händelscher Werke aus der Zeit um 1733 bedient habe. Die Forschungslage änderte sich jedoch drastisch, als 1993 ein zeitgenössischer Stimmensatz, eine in Stuttgart für den Erbprinzen Friedrich Ludwig von Württemberg angefertigte Abschrift des Konzertes gefunden wurde. Diese aus der Zeit um 1720 stammende Stimmenabschrift („Concerto à 5 for 1 Flut Travers e Hautb , 2 violino , 1 Alto Viola Col Basso continuo “) belegt, dass der Komponist aus diesem Konzert Material für andere Kompositionen, etwa das Orgelkonzert HWV 296a, das Concerto grosso op. 6/11 oder auch die Triosonate in G-Dur HWV 390 entlehnt hat.

Diese neue wissenschaftlich-kritische Edition von Terence Best, die das Repertoire von Flötisten um ein „neues“ Werk bereichert, wertet erstmals diesen neuen Quellenfund aus.
Ein ausführliches Vorwort sowie ein Kritischer Bericht ergänzen die Partitur.