Edouard Lalo schrieb zwei Opern. „Le Roi d’Ys“ erzielte 1888 einen beachtlichen Erfolg an der Opéra-Comique und blieb über viele Jahre im Repertoire.
Die andere Oper, „Fiesque“, wurde zu seinen Lebzeiten nicht aufgeführt und musste 140 Jahre warten, bis sie 2006 konzertant in Montpellier uraufgeführt wurde. Die szenische Uraufführung folgte am 16. Juni 2007 am Nationaltheater in Mannheim.

Fiesque lebt von Handlung und Intrige. Die Geschichte spielt 1547 in Genua und basiert auf Schillers Drama „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“. Der historische Fiesco war der Anführer einer Verschwörung gegen die herrschende Familie der Doria. Die Handlung dreht sich um Fiescos Liebe zu Julia, Tochter seines Erzfeindes Andrea Doria und um den bitteren Verdacht von Fiescos Frau Leonora. Als Gegenspieler Fiescos tritt Verrina auf, ein alter und fanatischer Republikaner, der dem Plan des Titelhelden misstraut, besonders, als er seine Beziehung zu Dorias Tochter entdeckt. Am Ende werden die Dorias gestürzt, die Menge huldigt Fiesco und Leonora in einem Triumphmarsch, doch Verrina weigert sich, ihm die Macht zuzusprechen und wirft ihn in das Wasser des Hafens, wo er ertrinkt.

Lalos Erfindungskraft ist bemerkenswert, der Orchestersatz teils kraftvoll, teils ergreifend. Die Entdeckung des Werks ergänzt das Repertoire der französischen Oper um ein bedeutendes Stück.