„Faust“ steht stellvertretend für seinen Komponisten Gounod, der hin- und hergerissen war zwischen dem Ausdruck übersteigerter Sinnlichkeit und einer tiefen Spiritualität, die er in seinem katholischen Glauben suchte. Goethes Drama erfuhr in seiner bedeutendsten musikalischen Umsetzung so eine zutiefst persönliche Auslegung.

Mit einer detaillierten Einleitung (franz./engl./dt.) präsentiert die Neuausgabe die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der verschiedenen zu Gounods Lebzeiten etablierten vollständig gesungenen Fassungen des Werkes.

Die Hauptfassung der Edition gelangte am 3. März 1869 an der Pariser Opéra zur Aufführung. Mit einfachen Querverweisen ermöglicht es die Partitur aber auch, die vorigen und die späteren Stadien der Oper aufführungspraktisch zu rekonstruieren. Vervollständigt wird die Ausgabe durch eine kritische Edition des Librettos. Alle verfügbaren Quellen sind beschrieben und der Kritische Bericht gibt Auskunft über alle Änderungen der Einzelnummern im Einzelnen.

Die beiden früheren Fassungen des Faust mit gesprochenen Dialogen sind Gegenstand eines separaten Bandes der Reihe (in Vorbereitung/BA 8714).