„La Calisto“ – heute eine der meistgespielten Opern Cavallis – wurde bereits 1651 in Venedig uraufgeführt, erlebte aber ihren eigentlichen Durchbruch erst im 20. Jahrhundert.

Grundlage für diesen Erfolg mag die Wiederentdeckung der dramaturgisch und musikalisch meisterhaften Anlage sein: Faustini verschränkte mehrere mythologische Vorlagen miteinander, die Liebe zwischen der Nymphe Kallisto und Jupiter bzw. zwischen Diana und dem Schäfer Endymion, sowie Kallistos Verwandlung in einen Bären und dessen Aussendung als bekanntes Sternbild.
Hinzu kommen eine Vielzahl amüsanter Nebenrollen, wobei Cavalli es verstand, die verschiedenen Handlungsstränge und Charaktere in ein wirkungsvolles, musikalisch geschlossenes Ganzes zu gießen.

Dieser erste Band der neuen Bärenreiter-Werkausgabe bietet neben der kritischen Edition des Notentextes und Librettos samt englischer Übersetzung einen umfassenden, auf neuestem Forschungsstand beruhenden Einblick in die Entstehungsgeschichte der Gattung im italienischen Opernbetrieb des 17. Jahrhunderts.

Deutscher Musikeditionspreis „Best Edition“ 2013