Dvoráks berühmtes Cellokonzert ist, wie alle großen Solokonzerte des 19. Jahrhunderts, aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten und einem Virtuosen – in diesem Fall dem Cellisten Hans Wihan – entstanden.

Der Herausgeber der vorliegenden Neuedition, Jonathan Del Mar, hat die autographe Partitur sowie den autographen Klavierauszug mit großer Sorgfalt durchgesehen und verglichen; sowohl Dvoráks als auch Wihans Änderungen werden genau dokumentiert. Es ist lange bekannt, dass die beiden Männer eng zusammenarbeiteten, und dennoch war bisher nicht klar, in welchem Umfang der Cellist nicht nur die Cello-Solostimme, sondern auch an einzelnen Stellen die Orchesterstimmen abwandelte. Auch diese Änderungen sind in der vorliegenden Ausgabe genau beschrieben.

Die originale Passage im ersten Satz von Takt 257 bis Takt 260 haben Cellisten immer wieder als wenig überzeugend empfunden. Del Mars Ausgabe bietet hier die meistaufgeführten Alternativen: die von Emanuel Feuermann in seiner Aufnahme von 1928 und die von Pablo Casal von 1937.