Sein erstes Oratorium – „Paulus“ op. 36 – vollendete Felix Mendelssohn Bartholdy 1836 im Alter von 27 Jahren. Die erste Fassung, die am 22. Mai 1836 uraufgeführt wurde, unterzog er einer weitreichenden Revision. Diese zweite Fassung, die gleichzeitig Grundlage für die Druckfassung war, wurde bereits im Oktober desselben Jahres in Birmingham uraufgeführt.

Der Siegeszug, den das Oratorium daraufhin antrat, ist ungewöhnlich. Bereits 18 Monate nach Fertigstellung der Partitur konnte Mendelssohn die 50. Aufführung verzeichnen.

Robert Schumann äußerte sich überschwänglich über das Werk, selbst Richard Wagner war voll der Bewunderung. Heute gehört der „Paulus“ zum Kernrepertoire geistlicher Vokalmusik.

Die von dem international anerkannten Mendelssohn-Spezialisten Michael Cooper herausgegebene quellenkritische Urtext-Ausgabe des Oratoriums bietet zum ersten Mal neben dem Haupttext des Werkes auch die für die erste Fassung komponierten und nachträglich wieder entfernten Nummern. Sie ermöglicht die Aufführung der Urfassung und gibt Einblick in die Entstehungsgeschichte des Werkes.

Partitur und Klavierauszug bieten den deutschen und englischen Text des Oratoriums, der Klavierauszug folgt dem von Mendelssohn eigenhändig angefertigten.