Mendelssohn unternahm seine erste Schottlandreise im Jahr 1829, und in der Folge entstanden einige seiner erfolgreichsten Werke, die von Eindrücken der schottischen Landschaft inspiriert sind. Die „Schottische“ Symphonie aber vollendete Mendelssohn – nach verwickelter, mehr als 12jähriger Entstehungsgeschichte – erst 1842.

Bei der Uraufführung im März desselben Jahres in Leipzig wurde das Werk enthusiastisch gefeiert, eine zweite Aufführung fand zwei Wochen später ebenfalls in Leipzig statt. In der kurzen Zeit zwischen den beiden Konzerten revidierte Mendelssohn die Symphonie noch einmal grundlegend, und diese revidierte Fassung war Grundlage für die Aufführung, die Mendelssohn im Juni 1842 in London dirigieren sollte. 1843 autorisierte Mendelssohn die Veröffentlichung des Werkes.

Die „Schottische“, die häufig als Mendelssohns größte Leistung auf dem Gebiet der Symphonie angesehen wird, ist in Skizzen, der autographen Partitur, der Londoner Fassung und einem Exemplar der Erstedition mit Korrekturen des Komponisten überliefert. Christopher Hogwoods kritische Neuedition berücksichtigt alle diese Quellen. Das Vorwort enthält wertvolle Informationen und beschreibt die über 12 Jahre andauernde Entwicklungsgeschichte des Werkes von den ersten Eindrücken im jugendlichen Alter bis hin zum reifen Stadium der großangelegten Symphonie.

Die kritische Ausgabe bietet nicht nur die bekannte, vom Komponisten 1843 autorisierte Druckfassung, sondern auch die Londoner Fassung von 1842. Beide Fassungen erscheinen in Partitur und Stimmen: Die Sätze 1 und 4 sind zweimal abgedruckt, in den Fassungen von 1842 und 1843, während die kleinen Abweichungen der Londoner Fassung von 1842 im 2. und 3. Satz in Form von ossias in Partitur und Stimmen aufgenommen wurden.