Walther Dürr, einer der bekanntesten Schubert-Forscher, legt nun als Fortsetzung der neuen Urtext-Ausgabe der Schubert-Lieder den vierten Band in hoher, mittlerer und tiefer Lage vor. Dieser enthält zum einen die letzten von Schubert selbst zum Druck gegebenen Liederhefte und zum anderen einzelne Lieder, die zu Schuberts Lebzeiten an entlegener Stelle, in Zeitschriften und Almanachen, gedruckt, aber nicht mehr von ihm selbst in Liederhefte aufgenommen oder als Opera mit eigener Opuszahl veröffentlicht werden konnten sowie die im Deutsch-Verzeichnis als „undatierbar“ aufgeführten Lieder D 990A bis D 990C. Sie entstanden größtenteils zwischen 1826 und 1828.

Die bekanntesten Vertonungen des vorliegenden Bandes sind wohl die als „Schwanengesang“ zusammengefassten vierzehn Lieder D 957 und D 965A auf Gedichte von Ludwig Rellstab , Heinrich Heine und »Die Taubenpost« von Johann Gabriel Seidl. Da es sich um Schuberts letzte größere Kompositionen handelt, erhielt die Anfang Mai 1829 postum von seinem Verleger Haslinger veröffentlichte Sammlung im Nachhinein den Namen „Schwanengesang“, traditionell die Bezeichnung für das letzte Werk eines Künstlers.