Im Frühjahr 1827 trug Schubert seinen Freunden erstmals den ersten Teil seines bekanntesten Liederzyklus „ Winterreise“ vor.

Zu dieser Zeit ging er noch davon aus, hiermit sämtliche dazugehörigen Lieder vertont zu haben. Erst später stieß er in Müllers 1824 erschienenem Bändchen „ Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten“ auf den vollständigen Zyklus von 24 Gesängen. Daraufhin fasste er die zwölf weiteren Gedichte zu einer eigenen, die Lieder der ersten Abteilung teils paraphrasierenden, teils weiterführenden Gruppe zusammen.

Im Anhang der vorliegenden Bände erscheinen zudem vier Lieder – „Wasserflut“, „Rast“, „Mut“ und „Der Leiermann“ – in Schuberts originalen Tonlagen, bevor er bzw. sein Verleger Haslinger diese um einen Ganzton nach unten transponierten. Somit bietet der Band für hohe Stimme (BA 9118) einen zusätzlichen Anreiz für Tenöre, während die Tonlagen im Hauptteil eher für höhere Baritone geeignet sind. In der Ausgabe für mittlere (BA 9138) und tiefe Stimme (BA 9158) wird dementsprechend im Anhang zu diesen Liedern auch eine höhere Alternative angeboten.