Als einer der wichtigsten in Wien wirkenden Repräsentanten der tschechischen Musik des 18. Jahrhunderts war Leopold Kozeluch (1747–1818) vor allem als Komponist, Pianist und Klavierlehrer bekannt. Im historischen Kontext zeigt sich an seinen 50 Klaviersonaten nicht nur der Übergang vom Cembalo- oder Clavichord- zum Pianofortespiel, sondern auch die Entwicklung der „klassischen Sonate“ gegen Ende des 18. und an der Wende zum 19. Jahrhundert (1773–1809).

Bis heute gab es kaum Gelegenheit, die Sonaten Kozeluchs kennen zu lernen, da nur wenige moderne Ausgaben zur Verfügung standen. Die neue Edition präsentiert zum ersten Mal Kozeluchs Sonaten für Clavier solo insgesamt. Jeder der vier Bände enthält 12 bis 13 Sonaten, die chronologisch nach dem Datum des Erstdrucks geordnet sind. Der vierte Band wird dann auch die Sonaten enthalten, die nur in handschriftlichen Quellen überliefert sind.