Die populären, 1866 für Klavier zu vier Händen komponierten 16 "Walzer“ op. 39 richtete Brahms bereits ein Jahr später für zwei Hände ein und fertigte dazu auf Bitten des Verlegers eine erleichterte Fassung an. Brahms selbst bezeichnete die erste Fassung als geeignet für "vernünftige Hände“, d.h. für geübtere, die leichtere Fassung als "vielleicht für schönere“, d.h. für den hausmusikalischen Gebrauch; letztere Ausführung kündigte er seinem Verleger zunächst als "Kinderausgabe“ an. Die eingängigen und musikalisch leicht zugänglichen Stücke gehören zu den beliebtesten Werken des Komponisten und eignen sich insbesondere auch für Klavierschüler und Liebhaber des romantischen Repertoires.

Die beiden Ausgaben der Walzer op. 39 (BA 9602, BA 9603)setzen die Reihe Brahms’scher Werke im kritisch-praktischen Urtext-Format bei Bärenreiter mit einem wichtigen Beitrag fort. Die beiden Fassungen sind als Einzelausgaben erhältlich und mit Fingersätzen versehen. Ein lesefreundliches Notenbild mit leichten Wendestellen lädt zum Studieren der Stücke ein und richtet sich in der erleichterten Fassung besonders an den Anfänger am Klavier. Erläuterungen zu Fragen der Aufführungspraxis bei Brahms sowie ein informatives Vorwort zu Entstehung, Quellen und Bedeutung der Werke sowie quellenkritische Anmerkungen ergänzen die beiden Urtext-Editionen.


Der Herausgeber
Christian Köhn lehrt an der Musikhochschule Detmold. Einer seiner künstlerischen Schwerpunkte liegt auf dem Klavierwerk von Johannes Brahms. Mit seiner Duo-Partnerin Silke-Thora Matthies wurde er u.a. Preisträger beim ARD Musikwettbewerb in München und spielte mit ihr die weltweit erste Gesamtaufnahme sämtlicher Werke für Klavierduo von Johannes Brahms ein. Für Bärenreiter hat er neben den Serenaden op. 11 und 16 für Klavier zu vier Händen (BA 6570/BA 6571) bereits auch zahlreiche Werke für Klavier solo von Johannes Brahms herausgegeben.