Kaum ein Klavierzyklus übt eine vergleichbar magische Anziehungskraft aus wie Chopins 1839 veröffentlichte 24 „Préludes“. Schumann bezeichnete sie als „Skizzen, Etüdenanfänge, […] Ruinen, einzelne Adlerfittiche, alles bunt und wild durcheinander“.

Christoph Flamm unterzieht die Quellen einer kritischen Neubetrachtung und gelangt dabei zu neuen Lesarten des bekannten Notentextes. Der zweifache ECHO-Preisträger und Hammerklavier-Spezialist Hardy Rittner, der u.a. Brahms’ Klavierwerke und sämtliche Chopin-Etüden auf originalen Pianofortes der Zeit einspielte, ergänzt den Fingersatz Chopins aus historisch-informierter Sicht und gibt wertvolle aufführungspraktische Hinweise insbesondere zu Pedal, Rubato, latenter Mehrstimmigkeit, Legato und Chopins Klangvorstellung.
Eine ästhetisch überzeugende Notengrafik und praktische Wender machen diese aktuelle Ausgabe unverzichtbar.

Interview mit Hardy Rittner zum Buch "Die vergessene Cantilene. Frédéric Chopins missverstandene Virtuosität"