Das Klavier steht im Zentrum des Schaffens von Alexander Skrjabin. Als ausgezeichneter Pianist schrieb er für sein Instrument zunächst vor allem Miniaturen in Anknüpfung an das romantische Klavierstück. Aber Skrjabin war auch derjenige, der wie kein zweiter unter den Komponisten seiner Generation zur Weiterführung der Sonatentradition beigetragen hat.
Besondere Marksteine auf diesem Weg sind die Sonaten Nr. 4 und Nr. 5 von 1903 bzw. 1907, die Formen und Harmonien hören lassen, wie man sie so bis dahin nicht gekannt hatte. Wenn für diese Werke gelegentlich die Bezeichnung »Poème«-Sonaten gebraucht wird, so um auf ihre Entstehung im zeitlichen, aber auch im kompositorischen Kontext von Skrjabins kühnen Orchesterwerken „Le Divin Poème“ und „Le Poème de l´exstase“ zu verweisen.


Der Herausgeber
Christoph Flamm ist ein Kenner der russischen Musik, insbesondere der Klaviermusik. Seine Forschungen etwa über Nikolai Medtner und die darauf gründenden Editionen gelten als Standardwerke. Für die Bärenreiter-Ausgabe von Skrjabins 5. Sonate konnte Christoph Flamm Quellen heranziehen, die bis vor Kurzem noch als verschollen gegolten hatten bzw. nur schwer zugänglich waren.