Auslöser für den 1874 komponierten Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“ war die im gleichen Jahr veranstaltete Gedächtnisausstellung für den 1873 verstorbenen und mit dem Komponisten befreundeten Maler und Architekten Viktor Hartmann. Es ist nicht nur Mussorgskys wichtigster Beitrag zur Klaviermusik, sondern der Zyklus nimmt durch seinen Bezug auf Bilder Hartmanns und die kompositorische Umsetzung dieser Idee im Klavierrepertoire des 19. Jahrhunderts eine singuläre Stellung ein.


Christoph Flamm, international ausgewiesener Spezialist für russische Musik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, unterzieht die Quellen in seiner für Bärenreiter herausgegebenen Urtext-Edition einer kritischen Neubetrachtung und gelangt dabei zu überraschenden Lesarten des bekannten Notentextes, der den Ansprüchen fortgeschrittener Klavierschüler, Studenten, Pädagogen und Pianisten gerecht wird.