Schumanns „Waldszenen“ op. 82 datieren aus den Jahren 1848/49, der schöpferischsten Zeit des Komponisten, die zugleich von revolutionären Unruhen und politischer Unsicherheit gekennzeichnet war.
Neben Chorkompositionen und großen dramatischen Werken, darunter die Oper „Genoveva“ und „Manfred“, schuf Schumann den intimen Klavierzyklus seiner „Waldszenen“, zu dem ihn Abbildungen mit Waldszenarien angeregt hatten. Als Letztes entstand mit dem träumerisch-filigranen „Vogel als Prophet“ (Nr. 7) das wohl bekannteste Stück des Zyklus.
Die spieltechnisch nicht zu hohe Anforderungen stellenden Stücke bezaubern durch ihre liedhafte Poesie und sind ein Juwel hausmusikalischen Musizierens der Romantik.

Mit den „Waldszenen“ op. 82 legt Bärenreiter einen der beliebtesten Klavierzyklen Schumanns und nicht zuletzt der romantischen Klavierliteratur in kritisch-praktischer Urtext-Edition vor, die dem neuesten Stand der Forschung entspricht.
Die Fingersätze berücksichtigen die zeitgenössischen aufführungspraktischen Bedingungen wie auch das Spiel auf dem modernen Konzertflügel.


Die führende deutsche Pianistin Ragna Schirmer
hat ihren exzellenten Ruf nicht nur als zweifache Gewinnerin des Leipziger Bach-Wettbewerbs erworben, sondern auch durch zahlreiche Auszeichnungen – darunter zwei ECHO-Klassikpreise – untermauert.
Ihr besonderes Interesse gilt seit Langem der historisch informierten Aufführungspraxis auf modernen Instrumenten, was sie zuletzt mit der hoch gelobten Gesamteinspielung der Klaviersuiten von Georg Friedrich Händel bewiesen hat. Neben ihrer internationalen Karriere lehrt Ragna Schirmer derzeit als Professorin an der Musikhochschule Mannheim sowie an der halleschen Spezialschule Latina „August Hermann Francke“.
Das Werk von Robert und Clara Schumann spielt im Schaffen von Ragna Schirmer eine zentrale Rolle. So hat sie die Beethoven-Etüden und die Sinfonischen Etüden von Robert Schumann auf CD eingespielt und die Beziehung des Paares auch in dem inszenierten Konzert „Ich möchte lachen vor Todesschmerz“ mit großem Erfolg thematisiert. Wichtige aufführungspraktische Erkenntnisse gewann sie bei Konzerten auf Clara Schumanns originalem Grotrian-Flügel von 1879, die nun in ihre quellenkritische Beschäftigung mit Claras Fingersätzen zu Schumanns „Waldszenen“ op. 82 einfließen.“