Zwischen 1728 und 1747 komponierte Händel diese neun zweistimmigen Sätze für Sopran und Instrumentalbass. Zu den Entstehungsanlässen und der genauen Datierung gibt es nur Vermutungen.

Händel unterlegte jeweils die Gesangsstimme mit kurzen liturgischen Formeln wie „Amen“, „Allelujah“, „Alleluja, amen“ bzw. „Amen, alleluia“. Zu dem aus unbekannten Gründen textlosen Satz HWV 275 hat der Herausgeber eine Textergänzung geliefert. Die Amen- und Halleluja-Sätze stehen in einfachen Tonarten (bis zu einem Kreuz und zwei b), und auch die Modulationen zielen kaum in harmonisch ferne Bereiche. Der Bass wurde von Händel ausführlich beziffert und übernimmt meist eine begleitende und stützende, in wenigen Teilen auch die Gesangsstimme imitierende Funktion. Der Gesang ist hauptsächlich durch Wiederholungen von Motiven geprägt, durch Tonrepetitionen, aber auch mehr oder weniger ausgedehnte Koloraturen. Vermutlich waren diese Sätze für den Musikunterricht gedacht.

Heute eignen sich diese kurzen Sätze von 25 bis 76 Takten Länge gut für die Verwendung im Gottesdienst.