In seinen späten Klaviersonaten Hob. XVI:40–42 (1784) und Hob. XVI:48–52 (1788–1795) zeigt sich Haydn als höchst profilierter, in Form und Ausdruck vollendeter Komponist. Als Quintessenz seines Sonatenschaffens spiegeln die Werke in ihrer Hinwendung zum Hammerklavier beachtliche spieltechnische Brillanz und die neuen Impulse, die Haydn in London erhielt. Nicht zuletzt für den jungen Beethoven dürften insbesondere die Londoner Sonaten wegweisend gewirkt haben.

Die neue Urtext-Edition präsentiert die Werke in einem eleganten und lesefreundlichen Notenbild mit praktischen Wendestellen. Editorische Eingriffe sind auf ein Mindestmaß beschränkt und zusammen mit den Lesarten im Kritischen Kommentar dokumentiert. Im Anhang wiedergegeben ist die separat veröffentlichte Fassung des zweiten Satzes der Sonate C-Dur Hob. XVI:50. Die Fingersätze berücksichtigen wesentliche Aspekte der Aufführungspraxis der Haydnzeit wie auch das Spiel auf dem modernen Konzertflügel. Detaillierte Hinweise zur historischen Spielpraxis (vor allem zu Instrumenten, Artikulation/Staccato, Verzierungen und Pedal) der renommierten Cembalistin und Fortepiano-Spielerin Rebecca Maurer sowie ein kenntnisreiches Vorwort runden diese auf der Grundlage neuester Forschungsergebnisse edierte Ausgabe ab.