Die über einen Zeitraum von fast vier Jahrzehnten (1882–1921) entstandenen „13 Barcarolles“ Faurés sind höchst repräsentativ für sein Klavierschaffen und gelten als seine charakteristischsten Werke. Sie reflektieren seine Lösung vom romantischen Idiom vor allem Chopins und Mendelssohns hin zur einer eigenständigen musikalischen Sprache, in der er Tradition und aufkommende Moderne harmonisch miteinander in Einklang brachte.

Bärenreiter macht diese bedeutenden Werkkomplexe jetzt in kritisch-praktischen Urtext-Editionen zugänglich, die auf der Grundlage der „Œuvres complètes de Gabriel Fauré“ erscheinen. Sie entsprechen dem neuesten Stand der Forschung und bieten dem Ausführenden in detaillierten Vorworten Auskunft zu Entstehung und Bedeutung der Werke sowie wertvolle Hinweise zur historischen Interpretation.
Herangezogen wurden neben allen verfügbaren handschriftlichen und gedruckten Quellen auch Klavierrollen mit Aufnahmen des Komponisten, die insbesondere zu den „Valses-Caprices“ zu neuen Erkenntnissen führten.

Christophe Grabowski, französischer Pianist und promovierter Musikwissenschaftler, studierte in Warschau und in Paris. Er ist u.a. Herausgeber eines Bandes der „Œuvres complètes de Gabriel Fauré“, Series Editor der neuen Chopin-Gesamtausgabe („Complete Chopin. A New Critical Edition“) sowie zweier Bände der „Édition Complète des Œuvres de Claude Debussy“. Zusammen mit John Rink veröffentlichte er 2010 den „Annotated Catalogue of Chopin’s First Editions“.