Faurés vier „Valses-Caprices“(1882/83–1894)(BA 10843) spiegeln verschiedene Formen seiner Auseinandersetzung mit dem Walzer in Verbindung mit der freien Form der Caprice. Anregungen für seine „Valses-Caprices“ empfing der Komponist daher in erster Linie von Werken wie Liszts Valse-Impromptu oder dessen „Valse à capriccio“ oder der berühmten „Valse-Caprice“ von Anton Rubinstein.

Die über einen Zeitraum von fast vier Jahrzehnten (1882–1921) entstandenen „13 Barcarolles“ Faurés (BA 10842) sind höchst repräsentativ für sein Klavierschaffen und gelten als seine charakteristischsten Werke. Sie reflektieren seine Lösung vom romantischen Idiom vor allem Chopins und Mendelssohns hin zur einer eigenständigen musikalischen Sprache, in der er Tradition und aufkommende Moderne harmonisch miteinander in Einklang brachte.
Bärenreiter macht diese beiden bedeutenden Werkkomplexe jetzt in kritisch-praktischen Urtext-Editionen zugänglich, die auf der Grundlage der „Œuvres complètes de Gabriel Fauré“ erscheinen. Sie entsprechen dem neuesten Stand der Forschung und bieten dem Ausführenden in detaillierten Vorworten Auskunft zu Entstehung und Bedeutung der Werke sowie wertvolle Hinweise zur historischen Interpretation.
Herangezogen wurden neben allen verfügbaren handschriftlichen und gedruckten Quellen auch Klavierrollen mit Aufnahmen des Komponisten, die insbesondere zu den „Valses-Caprices“ zu neuen Erkenntnissen führten.