Haydns Sinfonie in F Hob. I:89 gehört zu einer Gruppe von Sinfonien, die in der Zeit zwischen den „Pariser“ (Hob. I:82-87) und den „Londoner Sinfonien“ (Hob. I:93-104) entstanden ist – die letzten Sinfonien, die Haydn vor seinen Englandreisen (1791-92 und 1794-95) komponierte.

Die Sinfonie in F ist im Autograph mit 1787 datiert. In diesem Werk verwendet Haydn zwei Sätze einer älteren Komposition wieder, möglicher weise weil er unter Zeitdruck stand.
Der zweite und vierte Satz sind Bearbeitungen des zweiten und dritten Satzes aus seinem Concerto für zwei „Lire organizzate“ und Orchester F-Dur Hob. VIIh:5.
Da Haydn auch auf andere Lirenkonzerte zu Bearbeitungszwecken zurückgriff, lässt sich vermuten, dass er diese als eine Art Materialsammlung betrachtete. So konnte er diese Kompositionen, deren Vermarktung ihm vermutlich vom Auftraggeber untersagt war, wenigstens zum Teil wiederverwerten.

In Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen Bärenreiter und dem Henle-Verlag im Bereich großbesetzter Chorwerke, Opern und Sinfonien übernimmt die vorliegende Edition den Urtext der im G. Henle Verlag erschienenen Gesamtausgabe „Joseph Haydn Werke“. Bei Bärenreiter liegt inzwischen das komplette Aufführungsmaterial zu mehreren Sturm- und Drang-Sinfonien sowie allen Londoner und Pariser Sinfonien vor.