Die vorliegende Ausgabe stellt einen lange missverstandenen aufführungspraktischen Aspekt Haydns Sinfonie in G klar:
Im ersten Takt des zweiten Satzes (Largo) sind die Viola- und die Violoncello-Partie sowie einige Bläserstimmen mit einem „Solo“-Vermerk versehen, Hinweise darauf, dass diese Stimmen wichtige Motive oder Themen zu spielen und hervorzutreten haben. Der Solo-Vermerk im Violoncello ist nicht als Angabe für eine solistische Besetzung zu verstehen, wobei die übrigen Celli die Bässe zu verdoppeln hätten, wie in anderen Ausgaben fälschlich angegeben. Vielmehr sollen die Celli chorisch spielen, um besser hervortreten zu können.

In Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen Bärenreiter und dem Henle-Verlag im Bereich großbesetzter Chorwerke, Opern und Sinfonien übernimmt die vorliegende Edition den Urtext der im G. Henle Verlag erschienenen Gesamtausgabe „Joseph Haydn Werke“. Bei Bärenreiter liegt inzwischen das komplette Aufführungsmaterial zu mehreren „Sturm und Drang“-Sinfonien sowie allen Londoner und Pariser Sinfonien vor