Die Sonate op. 101 hat eine ungewöhnlich lange Entstehungsgeschichte. Beethovens früheste Skizzen datieren aus dem Jahr 1815. Die Erstausgabe der „Schwer zu Exequirenden Sonate in A“, wie Beethoven sie bezeichnete, erschien 1817. Beethovens patriotische Empfindungen während dieser Zeit ließen ihn deutsche Entsprechungen für die traditionell italienische Musikterminologie anstreben. Das Autograph von op. 101 ist in dieser Hinsicht uneinheitlich, indem die Ecksätze italienische, die Binnensätze aber deutsche Angaben tragen. Die Erstausgabe nutzt durchweg beide Sprachen wie auch die vorliegende Bärenreiter-Urtextausgabe. Im Januar 1817 eröffnete Beethoven seinem Verleger, dass in Zukunft alle seine Werke die Bezeichnung „Hammerklavier“ statt „Pianoforte“ tragen sollten. Diese Anweisung wurde nur im Falle von op. 101 und op. 106 umgesetzt; letztere trägt den Spitznamen „Hammerklaviersonate“ bis heute.

Für die vorliegende Ausgabe wurde auf eine lesefreundliche Notengrafik Wert gelegt, die zum einen den Fluss und das Tempo der musikalischen Bewegung berücksichtigen und zum anderen das Studium dieses technisch anspruchsvollen Werkes durch ein transparentes und übersichtliches Notenbild sowie günstige Wendestellen erleichtern sollte.

Besonders erhellend ist das Vorwort zu dieser Edition, das Informationen zu Eigenheiten von Beethovens Notation (Bögen, Punkte und Striche) sowie zur historischen Aufführungspraxis (Instrumente, Pedalgebrauch, Tempo, Dynamik, Artikulation, Akzente, Verzierungen, Wiederholungen) enthält.