Küster rollt die lange und wechselvolle Geschichte der Gattung Konzert vom 17.Jahrhundert bis in die jüngste Gegenwart auf, vermittelt dabei jedoch keine starren Normen und Glaubenssätze über „das Konzert“, sondern leitet seine Erkenntnisse immer aus der Analyse exemplarischer Werke und theoretischer Texte her – und macht sie somit für den Leser überprüfbar und leicht nachvollziehbar. Zunächst klärt der Autor die Bedeutungsvielfalt des Begriffs „Konzert“, um dann die formalen Möglichkeiten im Zusammenspiel zwischen Solist und Orchester darzustellen und zu fragen, wie die Einzelsätze eines Konzerts zu einem Satzzyklus verbunden werden können. Über die immanenten Formprobleme hinaus führen weitere Hauptkapitel, die sich allgemeineren Fragen widmen: Wie wurde Virtuosität ästhetisch und gesellschaftlich bewertet? Welche Rolle spielten Instrumentenbau und neue Spieltechniken für die Entwicklung der Gattung? Welche Wechselwirkungen bestanden mit anderen Gattungen (Sonate, Arie, Sinfonische Dichtung)? Die Qualitätszeichen der „Bärenreiter Studienbücher Musik“ finden sich auch in diesem Band wieder: Arbeitsaufgaben und Lösungen, eine Zeittafel, Formübersichten, die Wiedergabe zentraler Quellentexte sowie Verweise auf leicht zugängliche, bekannte Werke erleichtern dem Leser, sei er Student, Lehrer, Dozent, Musiker oder einfach Musikliebhaber, die selbständige Erarbeitung eines zentralen Themas der Musikgeschichte.