Mendelssohns „Elias“ – das romantische Oratorium als herausragendes Werk der Musikgeschichte erläutert.

Mendelssohns „Elias“ ist neben dem „Paulus“ eines der wenigen romantischen Oratorien, das auch heute aufgeführt wird und sich seit den 1970er-Jahren steigender Aufführungszahlen erfreut. Was den „Elias“ so beliebt macht, ist die Modernität seiner Dramaturgie: Wem geht nicht die Spannung angesichts der heraufziehenden Regenwolke, die Erscheinung Gottes am Horeb oder die zunehmende Aggression des Volkes unter die Haut? Mit der weitgehenden Dramatisierung des Handlungsverlaufs realisiert Mendelssohn ein Oratorienkonzept, das damals zwar umstritten war, aber dem Oratorium eine überwältigende, fast opernhaft szenische Plastizität verleiht. Eichhorns Werkeinführung beleuchtet zunächst die Sonderstellung des „Elias“ im gattungsgeschichtlichen Kontext, erläutert die Entstehungsgeschichte und profiliert das Werk als Ganzes. Im Hauptteil werden die einzelnen Nummern in allgemein verständlicher Sprache prägnant und anschaulich erläutert. Ausblicke auf die wechselvolle Rezeptionsgeschichte runden die Werkmonographie ab. Die mit Notenbeispielen ausgestattete Werkeinführung eignet sich für Chorsänger, musikinteressierte Laien, Konzertbesucher und Musikstudenten.

Felix Mendelssohn Bartholdy realisierte mit seinem großen Oratorium „Elias“ ein Konzept, das in seiner Zeit für Diskussionen sorgte und heute einer der Gründe für seine Beliebtheit ist: Er dramatisierte den Handlungsverlauf und gestaltete die Abschnitte zu fast opernhaften Szenen, die bis heute sowohl Chorsänger als auch Zuhörer gefangen nehmen. Andreas Eichhorn hat seine Werkeinführung so angelegt, dass die einzelnen Kapitel unabhängig voneinander gelesen werden können. Dadurch erhält der Leser einen schnellen Überblick, findet aber auch spezielle Informationen zu einzelnen Sätzen des Werkes. Das Buch umfasst neben einer kurzen Einführung in die Geschichte des Oratoriums im 19. Jahrhundert und dem kompletten Libretto die folgenden Kapitel: Entstehungsgeschichte / Werkgestalt / Szenisch-dramaturgisches Konzept / Musikalische Gestaltung / Aspekte der Rezeption

Autorenporträt:
Andreas Eichhorn unterrichtet seit 2002 als Professor für Musik und ihre Didaktik an der Universität Köln, wo er vor allem im Bereich der neueren Musikgeschichte, Rezeptionsästhetik sowie fachübergreifend zu Musik und Bildender Kunst/Architektur arbeitet. Er verfasste bereits eine Werkeinführung zu Mendelssohns „Hebriden“-Ouvertüre. In Köln und Berlin moderierte er Gesprächskonzerte.