Ökonomie ist zum alles beherrschenden Paradigma geworden, Geld der einzige   Wertmaßstab, der allgemeine Gültigkeit beanspruchen darf. Musik ist Ware, dient als Standortfaktor oder soll Produkten den Markt erschließen. So stellt sich das Verhältnis von Musik und Wirtschaft heute meistens dar. Boris Voigt zeigt, dass diese Beziehung auch anders gestaltet sein kann. In drei Studien zu Antike, Mittelalter und früher Neuzeit geht er musikökonomischen Formen nach, die sich deutlich vom heute Gewohnten unterscheiden: Musik vermittelt zwischen Lebenden und Toten, zwischen himmlischer und irdischer Ökonomie; musikalischer Gabentausch lässt Strukturen des politischen und sozialen Gemeinwesens sichtbar werden, kann aber auch im Übergang zur Neuzeit der fuggerschen Handelsfirma ein dynastisches Gepräge verleihen.