Türks „Klavierschule“ von 1789 ist eine der bedeutendsten musikschriftstellerischen Leistungen des 18. Jahrhunderts und neben Carl Philipp Emanuel Bachs „Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen” die populärste Klavierschule jener Zeit. Der Rang des Werkes besteht darin, dass Fragen der Notation, Spieltechnik, Gestaltung, Ornamentik und Interpretation mit unvergleichlicher Präzision erörtert und erschöpfend beantwortet werden. Die Einleitung des Pianisten und Dirigenten Siegbert Rampe gibt genaue Erklärungen der von Türk angesprochenen Instrumente und erleichtert damit eine angemessene Verwendung der Klavierschule durch moderne Pianisten und Spezialisten Alter Musik auf historischen Instrumenten. Die zwölf Modellkompositionen („Handstücke“) Türks wurden im Anhang modern geschlüsselt und damit ihre Verwendung im heutigen Klavierunterricht ermöglicht. Mit diesen Hilfen wird das annähernd 500 Seiten umfangreiche Standardwerk zu einer unverzichtbaren Informationsquelle für die historische Aufführungspraxis.