Georg Friedrich Händels „Rodelinda“ ist eine seiner stärksten Opernpartituren und zudem das Werk, mit dem 1920 die Göttinger Händel-Renaissance einsetzte. Ulrich Etscheits Buch, erst die zweite Monographie über ein Bühnenwerk Händels überhaupt, widmet sich zunächst der vergleichenden Analyse des Librettos und seiner Quellen. Dem folgt eine umfassende, hier erstmals an einer Barockoper durchgeführte Untersuchung zum Verhältnis von Textbehandlung und Verslehre. Im Zentrum des Buches steht die musikalisch-dramaturgische Analyse des Werkes. Eine Dokumentation der Göttinger Händel-Renaissance, die Biographie ihres Gründers Oskar Hagen und Besprechungen ausgewählter jüngerer „Rodelinda“-Inszenierungen sind von besonderem theatergeschichtlichem Interesse.