Renate Wieland und Jürgen Uhde bieten hier eine auf höchstem Niveau stehende, originelle und in jahrelangem Unterricht erprobte umfassende Theorie und Praxis des forschenden Übens, die in ihrer psychologischen und philosophischen Fundierung einzigartig ist. Hatte sich das erfolgreiche Buch „Denken und Spielen“ von Jürgen Uhde und Renate Wieland mit der Theorie und Praxis der Interpretation befasst, so wendet sich dieses grundlegende Werk dem Interpreten und dem Vorgang des Übens und Lernens zu.

- Wie kann ein nicht-repressives, nachdenkliches und doch „sinnliches” Üben aussehen?
- Wie kann der Körper als Instrument einer reflektierten, werkanalytisch gestützten Interpretation eingesetzt werden?
- Wie kann sich der Interpret, körperlich und psychisch, auf die Musik einstellen und ihren Sinnzusammenhang mit vollziehen?

Mannigfaltige Übungsmodelle zeigen die Wegstationen des forschenden Übens und leiten den Interpreten dazu an, sich beim Üben und Spielen mit den musikalischen Prozessen der Klangarchitektur und der „Gestik” der Strukturen in Übereinstimmung zu bringen. Stets werkbezogen (mit etwa 100 Werkbeispielen) ausgerichtet, eignet sich das Buch auch als Hilfe zum Erarbeiten bestimmter Stücke.

Jürgen Uhde war konzertierender Pianist, Musikwissenschaftler und Pädagoge. Als Professor für Klavier lehrte er an der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart und in internationalen Kursen. Publiziert sind die Analysen des gesamten Klavierwerkes von Beethoven, u. a. eine Monographie über Bartók und, zusammen mit Renate Wieland, „Denken und Spielen”. Renate Wieland promovierte in Philosophie (bei E. Bloch und Th. W. Adorno). Mit dem Schwerpunkt Ästhetik lehrte sie an der Universität Lüneburg. Dem schloss sich neben der musikpädagogischen Tätigkeit die lange Zusammenarbeit mit Jürgen Uhde an. Auch das Konzept „Forschendes Üben” hat sich in der gemeinsamen Arbeit und den internationalen Kursen entwickelt.