Der schwedische Komponist Wilhelm Stenhammar (1871–1927) komponierte zwischen 1894 und 1916 insgesamt sieben Streichquartette, von denen er eines nach der Uraufführung zurückzog. Sie stellen einen gewichtigen Beitrag zur Gattungsgeschichte des Streichquartetts dar und beziehen auf innovative Weise die Reflexion über die europäische Kompositionsgeschichte über die Werkkonzepte mit ein. Nach einem Aufriss der Streichquartett-Ästhetik in Schweden untersucht Signe Rotter in ihrer Arbeit Stenhammars kompositorische Entwicklung und seinen Umgang mit der Tradition: von der Aneignung der Gattungsnormen in den frühen über die Beethoven-Reflexion in den mittleren zur satztechnischen Differenzierung und motivischen Abstraktion in den späten Quartetten. Dabei werden Analyse, Quellenstudien, Ästhetik und Rezeptionsgeschichte eng miteinander verbunden.

Signe Rotter, studierte Schulmusik, Geschichte und Nordische Philologie; sie promovierte in Musikwissenschaft.