Als eine der Urformen künstlerischen Ausdrucks nahm der Tanz in der Antike eine zentrale Position im kulturellen Leben ein, wie dies heute noch im Bereich außereuropäischer Kulturen der Fall ist, verlor jedoch im Laufe der abendländischen Geschichte aufgrund religiöser und soziokulturell bedingter Gegebenheiten an Stellenwert. Dies ist auch der Grund, warum der Tanz wissenschaftlich noch immer eine vergleichsweise begrenzte Rolle spielt. Wachsendes Interesse aus unterschiedlichsten Forschungsbereichen – v. a. der Musik- und Theaterwissenschaft, aber auch der Literaturwissenschaften, Kunstgeschichte, Theologie, Psychologie, Medizin und Ethnologie – rückt ihn zunehmend ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Der vorliegende Abriss sucht das Phänomen „Tanz“ in seinen wesentlichen systematischen wie historischen Aspekten wissenschaftlich fundiert zu erfassen und den Leser darüber hinaus in Text und Bild über wichtige Forschungseinrichtungen, Literatur und Quellenmaterial zu informieren.

Sibylle Dahms,
geb. 1937; Leiterin der Abteilung Tanz und Musiktheater am Institut für Musikwissenschaft der Universität Salzburg; zahlreiche Veröffentlichungen zur Tanz- und Musiktheatergeschichte; Mitarbeit an tanzhistorischen bzw. musiktheatralischen Aufführungsprojekten; Fachbeirätin für den Bereich Tanz an der Neuauflage der MGG.