Dass die Stimme das einzige Musikinstrument sei, das dem Menschen direkt von der Natur gegeben ist, wurde seit der Antike immer wieder betont. Der Gebrauch der menschlichen Stimme, der alltägliche wie vor allem der künstlerische, durchlief im Lauf der Musikgeschichte einen vielfältigen Wandel, der unmittelbar mit der allgemeinen Entwicklung der Musik verknüpft ist. Einen Überblick über jenes Potential der Stimme, das sich im Laufe von Jahrhunderten entfaltet hat, vermittelt dieser Band. Im Zentrum steht der weit ausholende, physiologische und historische Aspekte umfassende Artikel „Singen“, ergänzt um die Artikel „Belcanto“, „Kastraten“ und „Sprechgesang“ sowie durch unmittelbar das Thema Gesang berührende Abschnitte der Artikel „Stimmengattungen“ und „Improvisation“.
Der Herausgeber ,
Thomas Seedorf, geb. 1960, ist seit 1988 als wissenschaftlicher Angestellter an der Universität Freiburg tätig. Zahlreiche Veröffentlichungen u. a. zum Interpretationsgeschichte, zur Musiktheorie und zur Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Fachbeirat der Neuausgabe der MGG für den Bereich Vokalsolisten.