In der römischen Lauda des 16. Jahrhunderts finden Musik-, Literatur- und Frömmigkeitsgeschichte auf prägnante Weise zusammen. Lothar Schmidt analysiert die poetisch-musikalische Struktur der ab 1563 publizierten Lauden-Drucke. Er zeichnet die Veränderungen nach, die sich bei der Übertragung der Lauda von Florenz nach Rom und im Zuge ihres Funktionswandels ergeben. Dabei spielt die Lösung aus den ursprünglichen Kontexten und die Theorie christlicher Dichtung und Musik eine entscheidende Rolle. Die römische Lauda strahlt schließlich auch auf die Produktion geistlicher Canzonetten aus. Im Kontext von Carlo Borromeos Mailänder Reformpolitik wird das Bestreben, alle Bereiche des Lebens zu verchristlichen, auch für das geistliche Madrigal wichtig.