Carl Orffs „Carmina Burana“ gehören zu den meistaufgeführten Werken. Umso erstaunlicher ist, dass so wenig aktuelle Literatur über sie existiert und wie sehr das, was es gibt, verstreut, schwer zugänglich oder lediglich Neuauflage älterer Texte ist.

Für diese Einführung hat Susanne Gläß das Werk frisch gehört und mit den Fragen gelesen, die sich allen stellen, die „Carmina Burana“ heute aufführen, hören und erforschen. Gleichzeitig trägt sie die aktuellen Forschungsergebnisse aus Literatur- und Musikwissenschaft zusammen und bündelt sie.

Die 25 Nummern von Orffs „Carmina Burana“ werden nacheinander textnah, gut verständlich und mit Blick für die Praxis der Aufführung kommentiert. Gleichzeitig werden sie aber auch in den Zusammenhang weit über das Werk hinausweisender Themen gestellt: Mittelalter, Monteverdi, Ausdruckstanz, Improvisation, Weltmusik, Orff’sches Schulwerk, Faschismus und Sexualität. Im Spannungsfeld dieser Aspekte werden der außerordentliche Rang, die phänomenale Wirkung und die Aktualität der „Carmina Burana“ erst verständlich.

Die Autorin
Susanne Gläß ist seit 1996 Universitätsmusikdirektorin der Universität Bremen. Dadurch kennt sie Carl Orffs „Carmina Burana“ aus zwei Perspektiven: einerseits als ausübende Musikerin und Dirigentin, die mit ihrem Chor und Orchester das Werk einstudiert und aufgeführt hat, andererseits als promovierte Musikwissenschaftlerin mit altsprachlichem Hintergrund.