Die Krumbiegels – eine Familie zwischen Pop und Passion. Im Leipziger Spannungsfeld von Musik und Politik entstehen lesenswerte Musik-Geschichten.

In Deutschlands Familien wird nicht mehr gesungen? Die Leipziger Familie Krumbiegel erbringt den Gegenbeweis: Die Großmutter ging als Händel-Interpretin in die Musikgeschichte ein und der Enkel ist mit der erfolgreichsten deutschen Vokal-Band „Die Prinzen“ seit langem fester Bestandteil der Pop-Szene. Musik als Basso continuo einer Familie, zu Hause und auf Konzertreisen. Solo-Auftritte unter berühmten Dirigenten und entspannte Quodlibets nach Feierabend. Passion und Pop: Die Krumbiegel-Familie bringt beides zusammen.

Peter Krumbiegel, der Vater des „Prinzen“, erzählt nicht nur die Geschichte einer äußerst ungewöhnlichen Familie, sondern gibt in thematisch gegliederten, kurzweilig erzählten Abschnitten Einblicke in das vielfältige Musikleben Leipzigs bis in die Gegenwart – und in ein Kapitel wenig bewältigter DDR-Geschichte: Denn die Familiengeschichte zeigt auch die unlösbare Verknüpfung von Musik und Politik und beschreibt bedrückend die ideologische Vereinnahmung und Repression, aber auch den Versuch, singend Stolz zu behaupten, ohne gleich „ein Schwein zu sein in dieser Welt“.

Dieses kurzweilige Buch wendet sich keineswegs nur an Musik-Spezialisten, sondern an alle, die gern spannende Musikgeschichte(n) lesen. Nicht zuletzt soll es jene „Prinzen“-Fans ansprechen, die neugierig sind auf das „geheime Sänger-Leben des Sebastian K.“, der auch das Vorwort zu diesem Band beisteuerte.

Der Erzähler Peter Krumbiegel, Vater des berühmten „Prinzen“ Sebastian, ist das „Kuckucksei“ in dieser Musik-Dynastie. Seit seiner Promotion Spezialist für Isotope, nach der Wende Professor in Leipzig, Herausgeber des internationalen Fachblattes „Isotope Titles“. Seine wahre Leidenschaft allerdings gehört dem Chorgesang.