Mit dem vorliegenden Buch wird ein wichtiges Kapitel der europäischen Musikgeschichte neu geschrieben. Ausgangspunkt ist eine präzisierte Biografie des offensichtlich an Notre-Dame de Paris tätigen Magisters Leoninus, der um 1201 starb. Im Zentrum aber steht die als Magnus liber organi bekannte Sammlung von zweistimmigen liturgischen Gesängen des 13. Jahrhunderts, die man bisher Leonin zuschrieb. Es handelt sich dabei jedoch um eine nachträgliche Projektion. Flotzinger rekonstruiert, wie es dazu kam. Außerdem versucht er, für das Organum purum eine angemessenere Übertragung in moderne Notenschrift zu finden.

Inhalt
I. Zur Person Leonin
II. Der Magnus liber organi
III. Annäherungen an Leonin

Rudolf Flotzinger ,
geboren 1939, studierte Musikwissenschaft an der Wiener Universität; Promotion 1964, Habilitation 1969, 1971-99 o. Professor an der Karl-Franzens-Universität Graz, Mitglied mehrerer Akademien der Wissenschaften.