Pierre Boulez skizziert in diesen Texten sein musikalisches Weltbild und seine ästhetischen „Leitlinien“, die kunstmoralische Triebfeder und das geistig-ideelle Ethos seines Wirkens als Komponist. Darüber hinaus behandelt er in unterschiedlichen prismatischen Brechungen und Zugangsweisen die Geschichte der Musik im 20. Jahrhundert, soweit sie für seine künstlerischen Aktivitäten von Belang ist. Er spricht von der „heroischen“ Zeit des seriellen Denkens und blickt summarisch auf die mittlerweile eingetretenen Entwicklungen zurück.

Dem Leser bietet er damit aufschlussreiche Einblicke in den Verlauf und die Mechanismen des schöpferischen Vorgangs. Er erörtert grundlegende Fragen der künstlerischen Gestaltwerdung: Wie entsteht die musikalische Idee? Wie gelangt man von der Idee zur Realisierung? Wie verhalten sich Struktur und Material, Handwerk und Phantasie zueinander? Hier rührt Boulez an das Geheimnis des Schöpferischen ganz allgemein.