Vierzig Kapitel einer subjektiven Musikgeschichte von Bach bis heute – von einem Interpreten, der zugleich ein brillanter Schriftsteller ist.

Peter Gülke gehört heute zu den profiliertesten Musikschriftstellern. Als intellektueller Grenzgänger zwischen der musikalischen Praxis und dem Nachdenken über Musik eröffnet er Einblicke, wie man sie in der Literatur nur selten gewinnt. Er verbindet wissenschaftliche Nüchternheit mit theoretischer Spekulation – Vorzüge, zu denen sich nicht zuletzt die Fähigkeit zu luzider Darstellung gesellt. Diese Auswahl aus Arbeiten der letzten dreißig Jahre ergänzt seine Bücher über Mozart, Beethoven und Schubert. Zeitlich umfasst sie die Spanne zwischen Johann Sebastian Bach und Heinz Holliger mit thematischen Schwerpunkten bei Haydn, Mendelssohn, Schumann, Brahms und Bruckner. Werkbetrachtungen stehen neben essayistischen Entwürfen, Miszellen neben grundsätzlichen ästhetischen Erwägungen, Polemiken neben Neuentdeckungen wie dem Werk der nordischen Sinfoniker Allan Pettersson und Jean Sibelius. Die Notwendigkeit, über die Musik hinaus- und von außen auf sie zurückzufragen, bringt historische, politische und ästhetisch-philosophische Aspekte ins Spiel. Wie stets bei diesem Autor verbinden sich in den einzelnen Essays persönlicher Blick und sachliche Kompetenz, geschliffener Stil und ein enormes Wissen.

Peter Gülke ,
geb. 1934, Professor an der Universität Basel, Dirigent und Musikschriftsteller. Nach Tätigkeiten an den Opernhäusern in Stendal, Potsdam, Stralsund, Dresden und Weimar zuletzt 1985–1996 Generalmusikdirektor in Wuppertal. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Musik der deutschen Klassik und Romantik. 1995 Verleihung des Sigmund-Freud-Preises der Darmstädter Akademie.